wir lebens Bunt

Baumpflanzungen

88. Baumpflanzung am 13. April in Nohra

4 Gedenkbäume in Nohra

Am 13. April 2024 war es wieder soweit. Es fand eine große Pflanzaktion anlässlich des diesjährigen Jahrestages der Befreiung statt. Diesmal wurde der symbolische Pflanzakt auf dem ehemaligen Militär-Übungsplatz in Nohra begangen. Hier befand sich 1933 das ehemalige Konzentrationslager Nohra.

An diesem Samstag herrschte traumhaftes Frühlingswetter. Es waren sehr viele Menschen anwesend. Sogar das tschechische Fernsehen war dabei.

Jetzt wachsen vier neue Bäume an einem weiteren Erinnerungsort rund um Weimar. Drei junge Posaunisten vom Weimarer Musikgymnasium spielten stimmungsvolle Lieder. Nicht nur unser Aufsichtsratsvorsitzender Justus Lencer, sondern auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Weimars Bürgermeister Ralf Kirsten hielten emotionale Reden.

Die Baumpatenschaften übernahmen Katinka Poensgen, die Landesverbände des VVN-BdA Sachsen-Anhalt und Thüringen, Margret Rest und Familie sowie die Kinder und Enkelkinder von Erich Loch. Sie sind Angehörige und Freunde ehemaliger Häftlinge des KZ Buchenwald.

Auch die Zwangsarbeiter dürfen nicht vergessen werden. Da die meisten Männer im Krieg an die Front mussten, fehlten überall Arbeitskräfte. Die Zwangsarbeiter sollten diese ersetzen und arbeiteten oft unter unmenschlichen Bedingungen. Sie kamen aus ganz Europa.

Diese Pflanzaktion hat mal wieder gezeigt, wie wichtig es ist, an die Nazi-Zeit zu erinnern. Das Ereignis war sehr bewegend.

Doreen Hadlich

87. Baumpflanzung am 12. April in Weimar

Ein Baum für Éva Fahidi-Pusztai

Am 12. April fand wieder eine Pflanzaktion statt. In der Weimarer Andersenstraße pflanzten wir einen Apfelbaum für die Holocaust-Überlebende Éva Fahidi-Pusztai. Sie ist am 11. September 2023 im Alter von 97 Jahren verstorben.

Am Tag der Pflanzung war herrlichstes Frühlingswetter. Unsere Flötistin Martina Rother sorgte für die musikalische Umrahmung.

Unser Aufsichtsratsvorsitzender Justus Lencer hielt eine bewegende Eröffnungsrede. Er sprach darüber, dass wir Erinnerungskultur pflegen müssen, damit sich negative Geschichte nicht wiederholt.

Aber nicht nur er, sondern auch Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine richtete mahnende Worte an uns. Nie wieder ist jetzt. Naftali Fürst, Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora, sagte, dass Frieden geschützt werden muss. Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald, sagte, dass es wichtig ist, vor allem junge Menschen mit Friedensbotschaften zu erreichen. Unsere Pflanzaktionen sind dafür genau richtig.

Auch Évas Lebensgefährte Andor Andrási nahm an der Veranstaltung teil und reiste dafür extra aus Budapest an. Er hielt nicht nur eine bewegende Rede, sondern vollzog gemeinsam mit Naftali Fürst den symbolischen Pflanzakt für Évas Bäumchen.

Die Veranstaltung war mal wieder sehr gelungen und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Doreen Hadlich

86. Baumpflanzung in Gedenken an Stefan Werner

Am 23. November pflanzten wir im Rahmen unseres Projektes 1000 Buchen wieder einen Baum. In der Otto-Bartning-Straße in Weimar hat eine Rotesche ihren Platz zum Wachsen gefunden. Der Vorstand des Paritätischen Landesverband Thüringen e. V. übernimmt die Baumpatenschaft.

Das Besondere war, dass dieser Baum Stefan Werner gewidmet war. Er war der Geschäftsführer des Paritätischen Landesverbandes Thüringen e. V. Leider kam er im August dieses Jahres auf tragische Weise ums Leben. Die Pflanzaktion fand an seinem Geburtstag statt.

Zu Beginn hielten die Projektleiterin Martina Heller und unser Aufsichtsratsvorsitzender Justus Lencer bewegende Begrüßungsreden. Auch Eve-Marie Schnepel, die ehemalige Präsidentin der Paritätischen Buntstiftung Thüringen, erinnerte mit emotionalen Worten an Stefan Werner.

Es waren einige Gäst*innen vom Paritätischen Landesverband Thüringen e. V. anwesend. Wie sie kannte auch die neue Vorstandsvorsitzende, Katja Heinrich, Stefan Werner persönlich und erzählte von seinem selbstlosen Engagement.

Zum Schluss erfolgte der symbolische Pflanzakt durch die Gartengruppe und die Übergabe der Rotesche an die Baumpat*innen.

Auch wenn ich Stefan Werner nicht persönlich kannte, bin ich doch tief erschüttert davon, dass er plötzlich mitten aus dem Leben gerissen wurde. Wir alle waren an seinem Geburtstag gedanklich bei seiner Familie und seinen Freunden. Mit dem Baum gedenken wir der Opfer im Konzentrationslager Buchenwald, der Todesmärsche und der „Euthanasie“-Morde und halten die Erinnerung an Stefan Werner lebendig.

Doreen Hadlich

85. Baumpflanzung in Jena

Am 11. November 2023 fand wieder eine Pflanzaktion statt. Diesmal begingen wir den symbolischen Festakt in Jena. In unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes wurde in der Schlippenstraße/ Ecke Karl-Liebknecht-Straße eine Silberlinde gepflanzt.

Das Wetter war kalt, nass und sehr verregnet, was ja typisch für November ist. Aber jungen Bäumen macht das nichts aus, solange sie mit der Erde verwurzelt sind.

Nach der Begrüßung durch die Projektleiterin Martina Heller und unseren Aufsichtsratsvorsitzenden Justus Lencer übernahm Jenas Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche das Wort. Er richtete bewegende Worte über die Todesmärsche von Buchenwald, die unter anderem Jena durchquerten, an uns.

Dr. Wolfgang Rug und Marlis Sander vom Arbeitskreis „Sprechende Vergangenheit“ schilderten erschütternde Einzelschicksale von KZ-Häftlingen, die auf Todesmärsche geschickt wurden. In unmittelbarer Nähe des Pflanzortes starben drei Häftlinge.

Der Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin in Jena, Prof. Dr. med. Michael Bauer, vertrat das Team der gesamten Klinik, die die Baumpatenschaft übernimmt. Er betonte zum Beispiel, dass Frieden in der Verantwortung aller liegt. Genau dafür stehen unsere Bäume.

Unsere begabte Flötistin Martina Rother sorgte mit stimmungsvollen Liedern für ein kleines musikalisches Programm. Ihre Lieder sind immer wieder mitreißend.

Das Saale-Betreuungswerk aus Jena hat uns diesmal ebenfalls vor Ort unterstützt, ganz herzlichen Dank!

Nach der symbolischen Pflanzung und der Übergabe an den Baumpaten legten wir Steine um das Bäumchen herum und stellten bunte Kerzen auf. Das ergab ein sehr hübsches Bild.

Trotz des schlechten Wetters war die Veranstaltung mal wieder ausgezeichnet gelungen und wir freuen uns schon auf die nächste Pflanzaktion.

Doreen Hadlich

84. Baumpflanzung in Lehnstedt

Am 19. Oktober 2023 war es wieder soweit. Die 84. Pflanzaktion im Projekt 1000 Buchen des Lebenshilfe-Werkes Weimar/Apolda fand statt. Diesmal pflanzten wir zwei Kugel-Ahornbäume in Lehnstedt an der ehemaligen Todesmarsch-Route. Der Pflanzakt war symbolisch, da die Apoldaer Gartengruppe vorher schon fleißig war und die Bäume in die Erde gesetzt hat.

Die Baumpat*innen waren die Omas gegen Rechts aus Halle sowie das NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus in Köln. Sie alle hatten von den Zerstörungen einiger unserer Bäume erfahren und sofort Geld gespendet. Dafür sind wir sehr dankbar!

Bewegende Reden hielten zum Beispiel unsere Projektleiterin Martina Heller, Lehnstedts Bürgermeister Tobias Delle und unser Aufsichtsratsvorsitzender Justus Lencer. Von den Gästen sprachen Renate Wanner-Hopp von den Omas gegen Rechts, Claudia-Wörmann-Adam vom NS-Dokumentationszentrum Köln und Sabine Stein von der Gedenkstätte Buchenwald zu uns.

Sie alle erinnerten daran, dass Frieden in der Verantwortung aller liegt. Die aktuelle Lage in der Ukraine und in Israel sollte eine Warnung sein. Negative Geschichte darf sich nicht wiederholen. Genau dafür steht unser Herzensprojekt.

Der Werkstattchor und unsere Flötistin Martina Rother haben ein musikalisches Programm einstudiert, was für gute Stimmung sorgte, aber auch nachdenklich machte. Das Lied von der kleinen weißen Friedenstaube ist zeitlos und heute wieder besonders aktuell.

Nach dem symbolischen Pflanzakt wurden die Urkunden an unsere Baumpat*innen übergeben.

Diese Baumpflanzung war wieder sehr bewegend und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Doreen Hadlich

Rede OMAS GEGEN RECHTS

Rede zur Historie Lehnstedts im April/Mai 1945

Rede von Frau Wörmann-Adam, Verein EL-DE_Haus

83. Baumpflanzung auf dem Weimarer Hauptfriedhof

Am 28. September 2023 haben Vertreter*innen der Wilhelm-Hittorf-Gymnasiums Münster, des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster sowie des Vereins Grüne Wahlverwandtschaften e.V. in Weimar jeweils eine Douglasie auf dem Hauptfriedhof in Weimar gepflanzt statt.
Nach dem musikalischen Auftakt durch Martina Rother begrüßte Jürgen Borchert die Anwesenden im Namen des Aufsichtsrats und des gesamten Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda. Bürgermeister Ralf Kirsten freute sich über Gäste auch aus alter Verbundenheit zur Stadt Münster. Schulleiter Thorsten Korfsmeier berichtete über das Zustandekommen der Patenschaft, die beiden Schüler*innen Hannah zur Brügge und Luis Janning formulierten die Verantwortung des Gedenkens aus ihrer Sicht. Robert von Olberg, Vorsitzender des Fördervereins Villa ten Hompel, betonte die besondere Wichtigkeit von Gedenk-Orten. Und der Vorstandsvorsitzende der Grünen Wahlverwandtschaften e.V. Weimar, Thomas Bleicher, sah mit besonderer Freude das Engagement der nachwachsenden Generation.

Ein Gedenkbaum in Weimar – das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium gedenkt der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft:

“Als größtes Konzentrationslager auf deutschem Boden, in das politische Gegner, Juden, Sinti und Roma sowie „Gemeinschaftsfremde“ aus ganz Europa verschleppt wurden, ist Buchenwald das Symbol für die Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland. Das Buchenprojekt des Lebenshilfe-Werk Weimar/ Apolda e.V. erinnert an diese Zeit zutiefst inhumanen Denkens und Handelns, mit dem Ziel Geschichtsvergessenheit und Geschichtsrelativierung entgegenzuwirken in einer aktuell politisch aufgeladenen Situation geschichtsvergessenem Rechtspopulismus.

Für das Wilhelm-Hittorf-Gymnasium aus Münster, das als geschichtsbewusste Schule schon länger einen engen Kontakt zur Gedenkstätte Buchenwald pflegt, das sich als Europaschule der europäischen Idee verpflichtet weiß und dies u. a. durch einen gemeinsamen Besuch Buchenwalds mit unserer polnischen Partnerschule aus Warschau mit Leben füllt, und das als Schule gegen Rassismus für Gleichberechtigung und Verständigung einsteht, ist die Unterstützung des Buchenprojektes des Lebenshilfe-Werk Weimar/ Apolda ein ganz besonderes Herzensanliegen.

Wir verstehen „unseren“ Baum als Zeichen unserer stetig wachsenden Verbundenheit mit dem Geschichtsort Buchenwald und mit der Stadt Weimar und freuen uns schon auf unsere nächsten Besuche.

September 2023 Wilhelm-Hittorf-Gymnasium”

82. Baumpflanzung im Weimarer Webicht

Am 21. September 2023 pflanzten die Schulgemeinschaft der Freien Ganztagsgrundschule Anna Amalia in Weimar sowie apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld und Dr. Karl Porges aus der Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam im Weimarer Webicht eine Eiche, den 218. Baum in unserem Projekt. Die gemeinsame Patenschaft entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit bezüglich Fragen rassismuskritischer Bildungsarbeit.
Katharina Schenk, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, sprach in ihrem Grußwort über die Kraft der Gemeinsamkeit – beim Erinnern, Kümmern und Helfen. Ralf Kirsten, Bürgermeister der Stadt Weimar, bat die Kinder, die Fehler von Eltern, Großeltern und Vorfahren nicht zu wiederholen, sondern es durch die Kraft des Gedenkens besser zu machen. Und Schulleiterin Alexandra Porges wies darauf hin, dass Kinder von Schulbeginn an Regeln von menschlichem Miteinander lernen und besprechen können – und so mit einem Projekt wie 1000 Buchen gut kooperieren, auch wenn beispielsweise Geschichte noch gar nicht zu den Unterrichtsfächern gehört. Acht Kinder trugen beeindruckende Baum-Gedichte vor allen Anwesenden vor! Und alle trugen das Lied der Schmetterlinge vor und Schüler*innen in entsprechenden Kostümen umtanzten die Eiche. Abschließend wurde der symbolische Pflanzakt durch die Kinder der Anna Amalia Schule und Dr. Karl Porges mit vielen bunten Gießkannen durchgeführt.
Was motiviert zu einer derartigen Kooperation?

“Die Freie Ganztagsgrundschule Anna Amalia und die AG Biologiedidaktik der Universität Jena haben in den letzten Jahren u. a. zu Fragen rassismuskritischer Bildungsarbeit, Vielfalt sowie Digitalität wiederholt zusammengearbeitet. Um diese Partnerschaft für alle Beteiligten zu vertiefen und weiter voranzutreiben, soll nun auch offiziell ein Kooperationsvertrag im Rahmen des inklusiven Gedenkprojektes 1000 Buchen geschlossen werden.

Wofür stehen wir? Die Freie Ganztagsgrundschule Anna Amalia bietet Erfahrungsräume für den Umgang mit vielfältigen Menschen, deren persönlichen Stärken und Herausforderungen sowie verschiedenen Lebensentwürfen. Vielfalt soll für die Kinder als Bereicherung für die eigene Lebenswelt wahrgenommen werden können. Gegenseitiger Respekt und die Akzeptanz der Verschiedenheit als Teil des gemeinsamen Miteinanders sind Grundpfeiler unseres Schullebens. Wir haben uns daher verpflichtet „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ zu sein, um unsere Werte und Haltungen auch nach außen deutlich zu vertreten.

Die AG Biologiedidaktik der Universität Jena bietet Einblicke in das Was, Wie und Warum des Lehrens und Lernens. Hier werden fachwissenschaftliche Inhalte für den Unterricht didaktisch-methodisch aufgearbeitet und konkrete Vorschläge gemacht, wie diese in den Unterricht und Schulalltag integriert werden können. Das erfordert und umfasst Forschungen zu Themenbereichen mit biologischem Hintergrund wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Bioethik, Gesundheitserziehung und -prävention, rassismuskritische Bildungsarbeit und hier aktuell das Projekt „Beredtes Schweigen – NS-Eugenikverbrechen und ihre Folgen“, das in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert wird.

Gemeinsam einen Baum zu pflanzen, zu pflegen, somit ein Zeichen gegen das Vergessen der NS-Eugenikverbrechen und für eine solidarische sowie vielfältige Zukunft für alle Menschen zu setzen, ist für uns Auftrag und Verpflichtung zugleich. Aus diesem Anlass spenden apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld und Dr. Karl Porges ihr Preisgeld vom Arnstädter Literaturpreis (Kategorie Wissenschaft, THK-Verlag) sowie die Schulgemeinschaft der Freien Ganztagsgrundschule Anna Amalia mit dem Ziel, Baumpat*innen des inklusiven Gedenkprojektes 1000 Buchen zu werden und zu sein.

Weimar/Jena, 27. Juli 2023   Alexandra Porges, apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld, Dr. Karl Porges”

81. Baumpflanzung in Obertrebra

Am 7. Juni fand die 81. Pflanzaktion des Projektes 1000 Buchen statt. Diesmal wurden drei Ahorn-Bäume gepflanzt, nämlich ein rotblättriger Spitzahorn und zwei Bergahorn-Bäume. Sie sollen am Ilmradweg wachsen. Das Wetter war durchwachsen, aber das tut frisch gepflanzten Bäumchen durchaus gut.

Die Veranstaltung war ganz besonders, denn sie fand nicht nur am Pflanzort, sondern auch vor und in der Kirche von Obertrebra statt.

Nach den Grußworten vom Aufsichtsratsvorsitzenden Justus Lencer hielt der Landtagsabgeordnete Thomas Gottweiss eine bewegende Rede. Er gedachte einem unbekannten KZ-Häftling, der vor der Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

In der Kirche gab es eine bewegende Andacht. Spätestens hier wurde klar, wie zerbrechlich der Frieden ist. Schon allein deshalb ist Erinnerungskultur sehr wichtig. Nach einem gemeinsam gebeteten Vaterunser gingen wir zum Ort, wo der symbolische Pflanzakt stattfand. Die Apoldaer Gartengruppe hatte vorher bereits fleißige Arbeit geleistet und die Bäume gepflanzt.

Die Reden hielten Obertrebras Bürgermeister Dieter Feldrappe, die Landtagsabgeordneten Thomas Gottweiss und Mike Mohring, Bad Sulza Bürgermeister Dirk Schütze und natürlich die Projektleiterin Martina Heller. Aus der Flurstedter Chronik las Melanie Reichardt, Ortschaftsbürgermeisterin von Flurstedt.

Nicht zu vergessen ist, dass der Apoldaer Werkstattchor für ein kleines musikalisches Programm sorgte.

Zum Schluss erhielten die Baumpat*innen ihre Urkunden. Die Patenschaft für die Ahornbäume übernahmen Dieter Feldrappe, Melanie Reichardt, Thomas Gottweiss, Mike Mohring, Dirk Schütze und Christiane Schmidt-Rose.

Trotz des nicht so schönen Wetters war die Veranstaltung sehr gelungen. Nun bleibt zu hoffen, dass die neuen Bäume sehr lange ein Symbol der Erinnerung bleiben und niemals geschändet werden.

Ihre Ansprechpartnerin
Frau Franziska Jung (1000 Buchen)
Projekt 1000 Buchen
Belvederer Allee 19
99425 Weimar
Tel.: 03643 / 540438

80. Baumpflanzung auf dem historischen Friedhof

Am 5. Mai 2023 haben wir wieder Bäume gepflanzt. Dies ist schon lange ein festes Ritual unseres inklusiven Gedenkprojekts des Lebenshilfe-Werks.

Wir pflanzten eine Hainbuche, eine Stieleiche und zwei Ulmen, die auf dem historischen Friedhof in Weimar wachsen werden. Es ist ein sehr schöner, aber auch mahnender Ort. Denn in unmittelbarer Nähe befindet sich das Krematorium, welches vom KZ Buchenwald bis 1940 zur Verbrennung von Leichen genutzt wurde.

Die Baumpatenschaft übernehmen Ulrike und John-Albrecht Keiler, Carsten Meyer und Gabriele Herrmann, Karin und Herbert Meyer sowie die Thüringer Tanz-Akademie und das Theater im Gewölbe Weimar.

Der 5. Mai ist gleichzeitig der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, auch daran sollen die Bäume erinnern.

Bewegende Reden hielten unter anderem Weimars Bürgermeister Ralf Kirsten, unser Aufsichtsratsvorsitzender Justus Lencer, die Projektleiterin Martina Heller und der Leiter des Grünflächenamtes Marc Friedrich sowie Birgit Martin vom Projekt „Barrierefrei erinnern – das Zentrum für Thüringen“.

Und für die Baumpat*innen sprach Carsten Meyer.

Herr Friedrich erwähnte zum Beispiel, wie wichtig Bäume für unser Klima sind. Auf dem Weimarer Friedhof sind bereits einige Bäume den trockenen Sommern zum Opfer gefallen. Umso schöner ist, dass unser Projekt 1000 Buchen mit Pflanzungen neuer Bäume seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Nicht zuletzt sorgte unsere Flötistin Martina Rother mit stimmungsvollen Frühlingsliedern für die musikalische Umrahmung.

Mit der Übergabe der Bäume an die Baumpat*innen erfolgte der symbolische Pflanzakt. An unsere Gartengruppe geht ein besonderer Dank, denn sie leistet mit den Pflanzungen einen sehr wichtigen Beitrag für unser Projekt.

Nun wollen wir hoffen, dass die jungen Bäume viele Jahre wachsen dürfen!

Doreen Hadlich

79. Baumpflanzung bei starkem Regen

 

Am 15. April 2023 fand wieder eine Pflanzaktion statt. Wir pflanzten entlang des Ilm-Radweges in Kromsdorf neun neue Bäume gegen das Vergessen.

Das Wetter an diesem Tag war sehr verregnet. Deshalb wurde der Festakt in die Kapelle des Kromsdorfer Schlosses verlegt.

Die Baumpatenschaften übernehmen Angehörige von KZ-Überlebenden sowie der Zeitzeuge Naftali Fürst. Er ist übrigens Ehrenbürger von Weimar.

So hatten wir viele Gäste, die von ihren Mitmenschen berichteten, die die Grausamkeiten des Nazi-Regimes erlebt haben.

Für den musikalischen Rahmen sorgte das Blasorchester Tuba Libre.

Unter anderem hielt Julia Romantschenko, die Enkelin des ehemaligen KZ-Häftlings Boris Romantschenko, eine bewegende Rede. Sie sagte, dass sich ihr Großvater immer Frieden gewünscht hat. Nur leider tobt in der Ukraine ein brutaler Krieg, der von Russland ausgeht. Boris Romantschenko kam bei einem russischen Bombenangriff auf seine Heimatstadt Charkiw ums Leben.

Auch alle anderen Beiträge erinnerten daran, dass Frieden nicht selbstverständlich, sondern sehr zerbrechlich ist. Genau das macht die Erinnerungskultur enorm wichtig.

Nach dem Festakt gingen wir gemeinsam mit unseren Baumpat*innen zu den frisch gepflanzten Bäumen. Unsere Apoldaer Gartengruppe war vorher schon fleißig gewesen. Es regnete die ganze Zeit in Strömen. Trotzdem war dieser Moment sehr bewegend.

Und etwas Gutes hatte das nasse Wetter auch: Die Bäume können wunderbar wachsen und besonders üppiges Grün treiben.

Auch diesmal war die Veranstaltung sehr gelungen wird mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.

 

Doreen Hadlich

78. Baumpflanzaktion

Am 21. Februar 2022 war es wieder soweit. Es fand die 78. Pflanzaktion im Rahmen des Projektes 1000 Buchen statt. Diesmal pflanzten wir in der Andersenstraße eine Schwedische Mehlbeere. Das sonnige Wetter an diesem Tag stand ganz im Zeichen des nahenden Frühlings.

Die Patenschaft für den Baum übernahm die Ausbildungsstätte der Bundespolizei in Rotenburg an der Fulda. Einige Polizei-Anwärter*innen nahmen stellvertretend für die gesamte Polizeischule an unserer Veranstaltung teil. Vielleicht ist es sogar ein gutes Omen, dass der neue Baum niemals geschändet wird.

Der Auszubildende Stefan Bruhns hielt eine interessante Rede. Darin betonte er unter anderem, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind. Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen. Es ist wichtig, Erinnerung lebendig zu halten. Und genau deshalb pflanzen wir ja regelmäßig Bäume.

Aber auch der Polizei-Hauptkommissar Thorsten Ickler aus Rotenburg, die Projektleiterin Martina Heller, unser Aufsichtsratsvorsitzende Justus Lencer und Weimars Bürgermeister Ralf Kirsten hielten Reden, in denen sie die Wichtigkeit der Demokratie immer wieder betonten. Weimars Polizeichef René Treunert wollte ebenfalls kommen, musste wegen Krankheit aber leider absagen.

Und nicht zuletzt habe ich einen kleinen Vortrag gehalten und diesen mit einem selbstverfassten Gedicht beendet. Meine Worte kamen vom Herzen. Aber dennoch ist es schon eine Herausforderung, vor so vielen Menschen zu sprechen.

Sogar der MDR war da und drehte einen kleinen Beitrag für das Thüringen-Journal, das noch am Abend des Tages im Fernsehen gezeigt wurde. Zum mdr Beitrag

Ein großes Dankeschön geht an unsere Gartengruppe, die unsere Bäume pflanzt und liebevoll pflegt. Ohne sie könnte es unser schönes Projekt gar nicht geben.

Ich fand die Veranstaltung toll und freue mich schon riesig auf die nächste Pflanzaktion.

Doreen Hadlich

 

Ein Baum, den wir heute gemeinsam pflanzen,

der ist Teil eines wachsenden Ganzen.

Der Baum soll verwurzeln mit der Erde.

In der Hoffnung, dass weltweit Frieden werde.

Ein Baum, der steht auf der weiten Wiese,

schickt allen Menschen herzliche Grüße.

Ein Baum kann im Sommer schatten bringen,

in ihm können Vögel singen.

Unser Baum soll zur Erinnerung gehören.

Hoffentlich wird ihn niemand zerstören.

77. Baumpflanzaktion

Am 7. Dezember 2022 fand eine besondere Pflanzaktion statt. Im Rahmen der 77. Pflanzung wurde auf der Marienhöhe der 200. Baum gesetzt. Aufgrund des schlechten Wetters fand der Festakt nicht direkt vor Ort, sondern im Kinosaal der Gedenkstätte Buchenwald statt.

Das Besondere war, dass einige Politiker der Einladung gefolgt sind und bewegende Grußworte an die Anwesenden richteten. Zum Beispiel hielten Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Vizepräsidentin des Bundestages Katrin Göring-Eckardt, die Bundestagsabgeordnete Antje Tillman und Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine teils emotionale Reden. Sie alle sagten, dass Erinnerungskultur sehr wichtig ist, damit negative Geschichte nicht verdreht wird.

Leider sind in jüngster Vergangenheit wiederholt Bäume geschändet worden, was bei uns auf Unverständnis und vor allem Trauer stößt. Das ist ein Angriff auf unser Herzensprojekt. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und pflanzen für jeden zerstörten Baum mehrere neue!

Eine riesige Welle der Solidarität brachte uns viele neue Baumpat*innen. So übernahmen unter anderem die „Omas gegen Rechts“ aus Wetterau, die Schalker Faninitiative, die Lebenshilfe Berlin und auch viele Privatpersonen die Patenschaft für je einen Baum.

Nach den vielen interessanten Reden verlas ich gemeinsam mit der Projektleiterin Martina Heller die Namen der Baumpat*innen. Das war schon aufregend, auch wenn es „nur“ die Namensverlesung war. Schließlich saßen im Publikum ja zum Beispiel ein Ministerpräsident, ein Oberbürgermeister und andere Politprominenz. Davor habe ich riesigen Respekt, empfinde es aber auch als große Ehre.

Zum Schluss durfte ich noch die Urkunden an die Baumpat*innen überreichen. Anschließend fuhren wir gemeinsam mit einigen Gästen auf die Marienhöhe und die Herdersruh, um die neuen Bäume zu besichtigen. Wir hoffen, dass die kleinen Bäume wachsen dürfen und niemals zerstört werden.

Für mich war dieser Tag im Dezember ganz besonders und wird mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Doreen Hadlich

18.11.2022

76. Baumpflanzaktion

Am 18. November pflanzten wir eine Linde in der Weimarer Andersenstraße. Wir sind dankbar und glücklich, dass Schalke 04 neuer Baumpate ist! Und: Neben den tollen Trikots und Schals eine Spende von 1904€ an unser Projekt überreicht hat. Danke allen „Schalkern“, Danke Christina Rühl-Hamers und Dr. Bernd Schröder vom Vereinsvorstand. Wir sind froh, dass bei widrigem Wetter viele Gäst*innen vor Ort waren. Herzlichen Dank auch für die eindringlichen Beiträge an Ralf Kirsten, Katja Heinrich und Elisa Grahamm!

16.11.2022

75. Baumpflanzaktion

Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Weimar im Rahmen unseres Projektes „1000 Buchen“ sieben neue Bäume aufgestellt hat. Sie wurden am 16. November 2022 an der Ettersburger Straße/ Obelisk mit der 75. Baumpflanzaktion feierlich präsentiert. Dort stehen sie für die im Juli geschändeten Bäume und stärken das Gedenken an die Personen und Personengruppen, denen die angegriffenen Bäume gewidmet waren und gewidmet sind. Ganz herzlich danken wir den vielen Menschen, die vor Ort waren. Besonderer Dank gilt jenen, die so schöne, ergreifende, kraftvolle Worte gefunden haben: Justus Lencer, Bodo Ramelow (verlesen durch Rola Zimmer), Peter Kleine, Philipp Neumann-Thein, Petra Pau, Gisela Plessgott, Enric Garriga (verlesen durch Franka Günther), Julien Acquatella, Reinhold Loch, Rica Gottwald & Jugendliche aus Dresden.

21.09.2022
74. Baumpflanzaktion

74. Pflanzaktion des inklusiven Projektes „1000 Buchen“ in der Andersenstraße, Weimar.

Heute, am 21. September 2022, hat Naftali Fürst, Zeitzeuge und Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, den 171. Baum in unserem Projekt gepflanzt. In Begleitung von Tova Wagman freute sich der Ehrenbürger der Stadt Weimar über eine Wildkirsche, deren Baumpate er nun mit Unterstützung des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus ist. Kirsche ist sogar sein Lieblingsbaum, möge sie bald Früchte tragen….

Vielen Dank allen Beteiligten und Anwesenden, vielen Dank Naftali Furst ! Besonderer Dank geht für ihre Grußworte auch an Justus Lencer , Ulrike Grosse-Röthig , Peter Kleine , Christine Schild, Martin Kranz sowie an Jana Wehling für die musikalische Rahmung.

02.09.2022
73. Baumpflanzaktion

1000 Buchen hat neue Baumpat*innen Claudia Roth & Bodo Ramelow

Bewegte und bewegende Reden, das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus betonen, gleichermaßen das notwendige Nicht-Vergessen der Taten und Täter*innen der NS-Zeit anmahnen. Aber auch kraftvolle Worte aus verschiedenen Perspektiven – von gesellschaftspolitischen Grundsätzen und der Wichtigkeit des Artikel 1 unseres Grundgesetzes “Die Würde des Menschen ist unantastbar” bis zur Aktionen und Handlungsmöglichkeiten im (Thüringer/ Weimarer) Alltag gegen menschenfeindliche und menschverachtende Taten und Sprache. Ein Vormittag, der zeigt, dass hier in der Weimarer Andersenstraße, wo im Jahr 2019 einige Bäume unseres Gedenkprojekts geschändet wurden, neu gepflanzt und der Bestand erweitert wird. Vielmehr sehen wir hier an unseren Bäumen, dass unter Umständen Narben bleiben, aber dass Solidarität, Kümmern und Wachsen kraftvoll sind und kraftvoller bleiben als Zerstören.

Vielen Dank allen Beitragenden, Beteiligten und Anwesenden, insbesondere für ihre Grußworte Dank an Justus Lencer, Aufsichtratsvorsitzender des #lhwweimarapolda , #PeterKleine, Oberbürgermeister der Stadt #Weimar , Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung #GedenkstätteBuchenwald und #MittelbauDora und Christine Schild vom Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar sowie Martina Heller mit der Projektgruppe „1000 Buchen“. Großes Dankeschön auch an Jana Wehling (Querflöte & Gesang) und Martina Rother (Blockflöte)!

05.05.2022
72. Baumpflanzaktion

Am 5. Mai 2022 wurde in unserem lebendigen Gedenkprojekt “1000 Buchen” der 168. Baum am Schwabsdorfer Weg in Denstedt gepflanzt. Baum-Paten sind der Lebenshilfe Landesverband Thüringen und sein Projekt „Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen“.

Mit dem Projekt „Barrierefrei erinnern – Das Zentrum für Thüringen“ bietet die Lebenshilfe Thüringen seit zwei Jahren inklusive Angebote über die Zeit des Nationalsozialismus an. So gibt es beispielsweise Workshops oder Führung in einfacher oder leichter Sprache.

Für die Pflanzung des Apfelbaums wurde ein besonderer Tag gewählt: Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Jedes Jahr demonstrieren Menschen mit und ohne Behinderung an diesem Tag, um gleiche Rechte für alle Menschen einzufordern.

11.04.2022
71. Baumpflanzaktion

Am 11. April 2022, pflanzte die Weimarer Ehrenbürgerin und Holocaustüberlebende Éva Fahidi-Pusztai einen Apfelbaum im Rahmen unseres lebendigen Gedenkprojektes „1000 Buchen“.

Der am 11.04.2022 in der Andersenstraße symbolisch gepflanzte Apfelbaum erinnert an Éva Fahidi-Pusztais Schwester Gilike und ihre Eltern. Die vierköpfige Familie Fahidi wurde 1944 ins KZ Auschwitz deportiert und dort getrennt. Éva Fahidi wurde zur Zwangsarbeit in ein Außenlager von Buchenwald geschickt. Die kleine Schwester und die Eltern waren weiter im KZ Auschwitz inhaftiert und kamen dort im selben Jahr noch ums Leben.

Der Apfel hat für Éva Fahidi-Pusztai zeitlebens eine besondere Bedeutung. Während ihrer Haft in Auschwitz tauschte sie sich mit anderen Häftlingen Rezepte aus, wie das Rezept der Apfelsuppe von ihrer Großmutter. Das Sprechen über Essen und das Erinnern an Heimat gab ihr Kraft, die schwersten Tage ihres Lebens zu überstehen.

Die Baumpatenschaft bekam sie von Familie Dr. Bock, Martin Kranz und das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar geschenkt.

09.04.2022
70. Baumpflanzaktion

In unserem inklusiven Projekt 1000 Buchen – lebendiges Gedenken wurden am 09.04.2022 8 Bäume in Lehnstedt gepflanzt.

Am 09.04.2022 fand anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald in Lehnstedt die 70. Pflanzaktion unseres lebendigen Gedenkprojekts “1000 Buchen” statt.

Viele Menschen sind nach Lehnstedt gekommen, darunter Angehörige und Freund*innen von ehemaligen KZ-Häftlingen, die die Patenschaften der Bäume übernahmen, ehrbarer Weise auch Zeitzeug*innen und Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Bei wechselhaftem Wetter wurden symbolisch 8 Kugelahorne gepflanzt, die in Lehnstedt nun an ehemalige Häftlinge des KZ Buchenwald erinnern.

Justus Lencer, Aufsichtsratsvorsitzender des Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V., bat zu Beginn der Veranstaltung die Anwesenden um eine Schweigeminute für Boris Romantschenko. Boris Romantschenko war Buchenwaldüberlebender und Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und der Kommandos für die Ukraine (IKBD). Er wurde am 18. März 2022 bei einem Bombenangriff auf Charkiw in seiner Wohnung getötet. Am 12. April 2015 sprach Boris Romantschenko auf dem ehemaligen Appellplatz der Gedenkstätte Buchenwald den Schwur von Buchenwald: „Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ideal“.

Bewahren wir Boris Romantschenko in unseren Herzen und kämpfen wir weiter für das Vermächtnis von Buchenwald.

10.09.2021

Außenminister des Weimarer Dreiecks pflanzen einen Gedenkbaum im Projekt „1000 Buchen“

Die Außenminister Heiko Maas (Deutschland), Zbigniew Rau (Polen) und Jean-Yves Le Drian (Frankreich) pflanzten heute eine Süßkirsche im Gedenkprojekt 1000 Buchen des Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. Die Politiker trafen sich anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Weimarer Dreieck”.

Rola Zimmer, Vorstandsvorsitzende des Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V., bezeichnet den Besuch der drei Politiker als wichtiges Signal: „Im lebendigen Projekt 1000 Buchen wird das Gedenken nicht kleiner, es wächst und gedeiht. Das macht dieses Projekt in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa so einzigartig. Es fußt auf dem Buchenwaldschwur des „Nie wieder!“.

Der Besuch der drei Außenminister erinnert auch an ihre Vorgänger Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski, die vor 30 Jahren das Weimarer Dreieck gründeten. Es war eine Zeit des Aufbruchs, als Grenzen fielen und Europa sich öffnete.

Geprägt war die heutige Pflanzung von einer spürbaren Ergriffenheit der Anwesenden beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und der damit verbundenen Verantwortung für eine friedliche Zukunft Europas.

Das Projekt „1000 Buchen“ rief der Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. im Weimarer Kulturstadtjahr 1999 zur Erinnerung an die Todesmärsche aus Buchenwald sowie an die Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten zur Beseitigung „unwerten Lebens“ ins Leben. Entlang der ehemaligen Marschroute der Häftlinge von Buchenwald ins ehemalige KZ Flossenbürg entsteht Stück für Stück ein lebendiger Erinnerungsweg, versinnbildlicht durch Bäume, die Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam pflanzen.

63. Baumpflanzaktion

Anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora pflanzen am 11. April 2021 im Rahmen des inklusiven Gedenkprojektes „1000 Buchen“ Angehörige und Freunde von ehemaligen Häftlingen 20 Linden am Schwabsdorfer Weg bei Denstedt in Erinnerung an ihre verstorbenen Angehörigen und Freunde.

Die Pflanzaktion ist in einem Video zu sehen, das neben dem symbolischen Pflanzakt am Schwabsdorfer Weg auch die Grußworte vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, und der Botschafterin Frankreichs in Deutschland Anne-Marie Descôtes zeigt.

Ergänzend zum Film gibt es ein Begleitheft, das von den Baumpatinnen und Baumpaten ausgewählte Fotos und Texte zur Erinnerung an ihre Angehörigen und Freunde bewahrt und den Lesenden die Menschen und deren Schicksale näherbringt.

Hinweis: Im Video können über „Einstellungen“ (Zahnrad-Symbol) automatisch erzeugte Untertitel in Ihrer Sprache eingeblendet werden.
Note: Automatically generated subtitles in your language can be displayed in the video via “Settings” (gear symbol).

Begleitheft zur 63. Baumpflanzaktion (PDF 7MB)

02.12.2020
Ein Ahorn zum Gedenken an Euthanasie-Opfer

Im Rahmen unseres Erinnerungsprojekts „1000 Buchen“ pflanzte Familie Geiken in der Weimarer Asbachstraße am 1. Dezember einen Baum zum Gedenken an die zahlreichen Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiemorde. Claudia Geiken, stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Ortsvereinigung Weimar und Mitglied im Aufsichtsrat des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda, engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Belange von Menschen mit geistigen Behinderungen. Sie hielt eine bewegende Rede an den Baum.

Mit einem Runderlass vom 18. August 1939 begann zur Zeit des Nationalsozialismus der systematische Massenmord an tausenden Kindern, wenig später unter der “Aktion T4” auch an Erwachsenen. Insgesamt wurden unter dem NS-Regime hunderttausende Menschen mit Krankheiten und Behinderungen ermordet.

18.09.2020
58. Pflanzaktion – Egendorfer Esche erinnert an “Euthanasie-Mode”

Im Blankenhainer Ortsteil Egendorf haben gestern (14.09.) Menschen mit und ohne Behinderung den 123. Baum des Gedenkprojektes gepflanzt. Die bereits 58. Pflanzaktion des Projekts 1000 Buchen fand dieses Mal nicht entlang einer ehemaligen Marschroute der Häftlinge des KZ Buchenwaldes statt, sondern direkt am Haus Nr. 1 in Egendorf. Der Grund dieser einmaligen Abweichung entspringt dem bewussten Umgang mit der Vergangenheit dieses Hauses: Es diente während des NS-Regimes als Ausbildungsstätte für Ärzt*innen in „Euthanasie-Praktiken“.

Heute ist das Haus Nr. 1 in Egendorf ein Ort, an dem jeder Mensch so sein darf, wie er ist. Es ist ein Zuhause und ein Arbeitsort für Menschen mit Behinderung geworden. Mit der Esche wollen die Menschen aus Egendorf ein Zeichen für Gleichberechtigung und Würde aller Menschen setzen und den Opfern dieser schrecklichen Morde gedenken.

Parallel dazu findet noch bis zum 20.09. die Ausstellung „Euthanasie-Morde“ im Kulturzentrum mon ami in Weimar statt. Die Führungen werden von Menschen mit Behinderung begleitet. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Lebenshilfe Ortsvereins Weimar und der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter lebenshilfe.weimar(at)gmail.com oder 0177-3914007.

Das Projekt 1000 Buchen rief der Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. im Weimarer Kulturstadtjahr 1999 zur Erinnerung an die Todesmärsche aus Buchenwald sowie die Opfer des „Euthanasie-Programms“ der Nationalsozialisten zur Beseitigung „unwerten Lebens“ ins Leben.

30.07.2020
57. Pflanzaktion – Wir pflanzen weiter Gedenkbäume

am Erst am Wochenende wurden Gedenkbäume in Weimar zerstört, heute wurden im Rahmen des inklusiven Erinnerungsprojektes „1000 Buchen“ zwei weitere Bäume entlang der ehemaligen Todesmarschroute gepflanzt.

Die Sonne schien und die Kinder und Jugendlichen aus der Wohnstätte in der Tiefurter Allee in Weimar strahlten hinter ihren Masken mit der Sonne um die Wette. Dazu hatten sie auch allen Grund: Denn sie pflanzten ihren eigenen Baum. Für diesen hatten sie monatelang Geld gesammelt. Es ist ein Apfelbaum, den sie pflanzten. „Ein Baum, der für die Erinnerung steht und Früchte für die Zukunft tragen soll“, so die Leiterin der Wohnstätte Simone Noch.

Den zweiten Apfelbaum hat an diesem Tag Familie Dressel aus Kromsdorf gepflanzt. Sie sind auf das Gedenkprojekt aufmerksam geworden und wollten mit einer Baumpatenschaft das Projekt unterstützen. Mit dem heutigen Tag wurden 122 Bäume im Projekt gepflanzt.

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