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Presse – 1000 Buchen

01.08.2022
Welle der Solidarität für “1000 Buchen”

25.07.2022
Wieder Erinnerungsbäume geschändet – Ramelow unterbricht Urlaub

Wenige Tage, nachdem Gedenkbäume nahe Buchenwald abgesägt wurden, sind bei Weimar erneut Gedenkbäume geschändet worden. Zwei Kastanien wurden abgesägt, an dreien die Rinde abgeschält. Der Fall sorgt für Entsetzen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ministerpräsident Bodo Ramelow kündigte an, seinen Urlaub zu unterbrechen. Nur “entschiedenes Handeln” helfe gegen derlei Taten, sagte er.

Bei Weimar-Schöndorf sind am Samstag mehrere geschändete Gedenkbäume entdeckt worden. An drei Kastanien wurde ein Teil der Rinde abgeschält, zwei Bäume wurden abgesägt, von einem sogar die Krone mitgenommen. Laut Polizei ermittelt das Landeskriminalamt wegen politisch motivierter Sachbeschädigung, der Staatsschutz sei eingebunden.

>>Wer öffentliche Denkmäler rechtswidrig zerstört, macht sich wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung strafbar.<<
– Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen

Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen sagte MDR THÜRINGEN, dass ein Ermittlungsverfahren wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet wurde. Die Gedenkbäume hatten den Status öffentlicher Denkmäler. “Wer öffentliche Denkmäler rechtswidrig zerstört, macht sich wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung strafbar”. Es drohen bis zu drei Jahren Haft.

Ramelow: “Geistig unterwegs wie Mörder in Konzentrationslagern”

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kündigte an, seinen Urlaub zu unterbrechen. Gegen solche Taten helfe nur “entschiedenes Handeln”, sagte Ramelow am Montag der “taz”.

>>Auf einen zerstörten Baum zwei neue – auf jede feige Tat doppeltes Hinsehen.<<
– Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow

Er werde nun am 31. Juli an einem Gedenkgang für deportierte jüdische Jugendliche in Weimar teilnehmen. “Auf einen zerstörten Baum zwei neue – auf jede feige Tat doppeltes Hinsehen.” Ramelow kritisierte die mutwilligen Zerstörungen scharf. “Wer solche feigen Taten begeht, ist geistig genauso unterwegs wie die Mörder in allen Konzentrationslagern.” Er werde sich an der Neupflanzung der Gedenkbäume beteiligen.

Maier: “Angriff auf Erinnerungskultur”

Innenminister Georg Maier (SPD) bezeichneite die Tat im Gespräch mit dem MDR als einen Angriff auf die Gesellschaft: “Es ist ein Angriff auf unsere Erinnerungskultur – und das ist eine der Grundfesten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.”
Die Täter hätten dies durchaus bezweckt, so Maier. “Sie haben es nicht auf die Bäume abgesehen, sondern sie wollen uns deutlich machen, dass sie diese Gesellschaft ablehnen und dass sie auch Gewalt anwenden. Jetzt Gewalt gegen Bäume, aber sie werden sicher nicht zurückschrecken, auch in anderer Art und Weise gegen diesen Staat vorzugehen.”

Paritätischer: “Anschlag auf Demokratie”

Mit Entsetzen hat der Paritätische Thüringen auf die neuerliche Schändung von Gedenkbäumen reagiert. Landesgeschäftsführer Stefan Werner bezeichnete das Absägen von Gedenkbäumen, die an die Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald erinnern sollen, als einen Anschlag auf die Demokratie. Die Täter müssten gefasst und bestraft werden, forderte Werner.

Vier neue Bäume für einen zerstörten

Wie Geschäftsführerin Rola Zimmer mitteilte, habe das Lebenshilfe-Werk viel Zuspruch erhalten. Nun könnten sogar für jeden beschädigten Baum vier statt wie bisher zwei neue Bäume nachgepflanzt werden. Neben Ramelow hätten sich sogar zwei Fußballclubs gemeldet, um das Projekt zu unterstützen.

Kastanien wurden nachgepflanzt

Die beiden abgesägten Kastanien gehören zum Projekt “1.000 Buchen”, das jährlich Bäume für KZ-Opfer pflanzt. Sie stehen an der Trasse der ehemaligen Buchenwaldbahn. Baumpaten waren der Landtagsabgeordnete Thomas Gottweiss und Kromsdorfs Ortschaftsbürgermeister Gunter Braniek.

Bereits die jetzt zerstörten Bäume waren nachgepflanzt worden, nachdem an gleicher Stelle im Juli 2020 mehrere Bäume massiv beschädigt worden waren.

Gedenkstätte Buchenwald geschändet

Nahe der Gedenkstätte Buchenwald waren erst vor wenigen Tagen sieben abgesägte Bäume entdeckt worden, die an Opfer des NS-Konzentrationslagers bei Weimar erinnern sollen. Diese Tat hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Bäume waren getöteten Kindern von Buchenwald sowie sechs namentlich genannten Häftlingen gewidmet.

168 Bäume wurden bereits an der ehemaligen Marschroute der Häftlinge vom ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar ins bayerische KZ Flossenbürg gepflanzt. So soll Stück für Stück ein lebendiger Erinnerungsweg entstehen.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/weimar/ramelow-buchenwald-gedenkbaeume-geschaendet-100.html

24.07.2022
Schon wieder Gedenkbäume zerstört

Nahe der Gedenkstätte an das KZ Buchenwald werden zwei Gedenkkastanien zerstört. Ministerpräsident Ramelow unterbricht seinen Urlaub.

Einer der neuen zerstörten Gedenkbäume an die NS-Verbrechen im früheren KZ Buchenwald.
Einer der neuen zerstörten Gedenkbäume nahe dem Ortsteil Schöndorf                               Foto: Bodo Schackow/ dpa

 

WEIMAR/BERLIN taz | Bodo Ramelow reagierte empört. „Wer solche feigen Taten begeht, ist geistig genauso unterwegs wie die Mörder in allen Konzentrationslagern“, sagte Thüringens Ministerpräsident am Sonntag der taz. „Mit dieser Brutalität gegen wehrlose Bäume begeht man diese barbarischen Taten erneut.“

Zuvor hatte das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda publik gemacht, dass nahe der Gedenkstätte des NS-Konzentrationslagers Buchenwald erneut zwei Gedenkkastanien zerstört wurden – wenige Tage nachdem sieben weitere Bäume abgesägt und abgebrochen worden waren.

Die zwei zerstörten Kastanien standen an einem Feld nahe dem Weimarer Ortsteils Schöndorf. Auf Fotos ist zu sehen, wie die Kronen abgebrochen wurden. An der Stelle war bereits 2019 eine Rotbuche zerstört worden. Ein Jahr später wurden auch andere Gedenkbäume attackiert. Am Mittwoch, dem Jahrestag des Hitlerattentats, waren nun die sieben anderen aktuell zerstörten Bäume nahe der Gedenkstätte entdeckt worden.

Die Bäume gehören zum Projekt „1000 Buchen“ des Lebenshilfewerks, die seit 1999 entlang der Todesmarschrouten aus dem früheren KZ gepflanzt wurden. Sie werden von Pa­t:in­nen gestiftet und erinnern etwa an die 1.600 Kinder, die das Lager nicht überlebten, oder an die Betroffenen des NS-Euthanasieprogramms zur Beseitigung „unwerten Lebens“. Insgesamt wurden in dem Lager zwischen 1937 und 1945 rund 280.000 Menschen eingesperrt und gefoltert, 56.000 von ihnen starben.

Die Polizei hat bisher keine Tatverdächtigen

Die Polizei ermittelt nun auch zu den zwei neu zerstörten Gedenkbäumen. Hinweise auf Täter hat sie bisher jedoch nicht. Das Lebenshilfewerk hält es aber „nicht für einen Zufall“, dass die Bäume rund um den Jahrestag des Hitlerattentats zerstört wurden.

Jens-Christian Wagner, Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald, reagierte ebenfalls wütend auf die erneute Zerstörung. „Es ist unfassbar“, twitterte am Wochenende. „Wie kann man so hasserfüllt sein, Bäume zu zerstören, die an KZ-Opfer erinnern?“

Ramelow kündigte in der taz eine offensive Antwort an: „Dagegen hilft nur entschiedenes Handeln. Auf einen zerstörten Baum zwei neue. Auf jede feige Tat doppeltes Hinsehen.“ Ramelow kündigte an, sich an der Neupflanzung der Bäume zu beteiligen und seinen Urlaub zu unterbrechen, um am 31. Juli an einem Gedenkgang für deportierte jüdische Jugendliche in Weimar teilzunehmen.

Schon die erste Attacke auf die Gedenkbäume hatte breites Entsetzen ausgelöst. „Das hier erneut das Andenken an Opfer der NS-Barbarei und des Holocausts geschändet wird, ist unerträglich“, erklärte Rola Zimmer, Vorstandsvorsitzende vom Lebenshilfewerk. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) forderte: „Dieser barbarische und feige Zerstörungsakt darf nicht ohne Konsequenzen für diejenigen bleiben, die ihn verübt haben.“ Er versprach, die Stadt werde die Bäume ersetzen. Diese lobte zudem 10.000 Euro für Hinweise auf die Täter aus.

Auch das Internationale Auschwitz-Komitee erklärte, dass man „diese hasserfüllte und kalkulierte Machtdemonstration von Neonazis als direkten Angriff gegen alle in den Lagern ermordeten Menschen“ empfinde. Stiftungsdirektor Wagner machte auch die AfD mitverantwortlich, die beim NS-Gedenken eine „erinnerungspolitische Wende um 180 Grad“ fordere. Wagner forderte die Politik und Gesellschaft auf, „noch deutlicher gegen Rechtsextremismus vorzugehen“. „Der einzig wirksame Schutz ist eine wachsame, geschichtsbewusste und demokratische Gesellschaft mit klarem ethischem Kompass.“

Quelle: https://taz.de/Gedenken-an-frueheres-KZ-Buchenwald/!5867083/

23.07.2022
Schon wieder Gedenkbäume bei Weimar zerstört

Erst vor wenigen Tagen wurden an der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar Erinnerungsbäume abgesägt – nun knickten Unbekannte erneut Bäume ab, die an KZ-Opfer erinnern sollen.

Nahe des Konzentrationslagers Buchenwald wurde ein Gedenkbaum abgesägt. (20.07.2022)

Nahe des Konzentrationslagers Buchenwald wurde bereits am Mittwoch ein Gedenkbaum abgesägt.
Quelle: Gedenkstätte Buchenwald

 

Wenige Tage nach der Zerstörung von Gedenkbäumen nahe dem ehemaligen NS-Konzentrationslager Buchenwald sind unweit von Weimar erneut beschädigte Bäume zur Erinnerung an KZ-Opfer entdeckt worden. Die beiden Kastanien stehen an einem Weg bei Schöndorf, einem nahe dem Lager gelegenen Ortsteil von Weimar, wie die Geschäftsführerin des Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda, Rola Zimmer, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Frauen aus dem Ort hatten die Beschädigung am Morgen gesehen. Die Polizei sei informiert. Die Landeseinsatzzentrale bestätigte dies. Der Sachverhalt werde derzeit vom Landeskriminalamt geprüft, Einsatzkräfte seien vor Ort, sagte ein Sprecher. Weitere Details waren am Samstag nicht bekannt. Schöndorf liegt wenige Kilometer entfernt vom einstigen KZ.

Erst kürzlich sieben Bäume abgesägt

Die Stelle, an der die beschädigten Bäume gefunden wurden, ist Zimmer zufolge Teil einer Route der “Todesmärsche” von KZ-Häftlingen. Der Begriff steht für die Räumung des Lagers, mit der die Nazis kurz vor dessen Befreiung Anfang April 1945 begonnen hatten. Tausende Häftlinge wurden in Richtung anderer KZ wie Flossenbürg und Dachau getrieben, viele überlebten dies nicht.

Erst vor wenigen Tagen waren an einer anderen Stelle im Umfeld der Gedenkstätte sieben Gedenkbäume für KZ-Opfer von Unbekannten abgesägt worden. Die Tat nahe der Trasse der ehemaligen Buchenwaldbahn, mit der Menschen aus ganz Europa von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager gebracht worden waren, wurde am Mittwoch bekannt.
Sie hat auch international für Empörung gesorgt.

Baumexperte versucht, abgesägte Bäume zu retten

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kündigte im Kurznachrichtendienst Twitter an, er werde sich an der Neupflanzung von Bäumen beteiligen. Ein Landschaftsgärtner versuchte, die Bäume zu retten, in dem er sie wieder zusammensetzte und mit einem Lehmverband versah.

In das Konzentrationslager Buchenwald hatten die Nazis 280.000 Menschen verschleppt. Etwa 56.000 von ihnen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und medizinischen Experimenten. Am 11. April 1945 befreiten US-Truppen das Lager. Tausende Häftlinge waren zuvor noch auf sogenannten Todesmärschen ums Leben gekommen.

Die zerstörten Bäume gehörten zu einem vom Lebenshilfe-Werk koordinierten Gedenkprojekt “1.000 Buchen”. Seit 1999 werden hier jährlich Bäume für NS-Opfer gepflanzt.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/weimar-baeume-abgesaegt-100.html

Unbekannte sägen “Erinnerungsbäume” ab

Es ist eine Nachricht, die für Aufregung und Entsetzen sorgt: Nahe der Gedenkstätte Buchenwald haben Unbekannte sieben sogenannte Erinnerungsbäume abgesägt, die an Opfer des NS-Konzentrationslagers erinnern sollen.

Quelle: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-640654.html

Wir begrüßen diese Initiative der Stadt sehr. Denn die Häufung der Schändungen hat gezeigt, dass hier gezielt vorgegangen wird. Das ist nicht hinnehmbar. Egal ob beschmierte Stolpersteine, geschändete Denkmale oder zerstörte Bäume. Jeder dieser Anschläge ist ein Anschlag auf unsere offene Gesellschaft und ihre Werte.

❗Abgesägte Gedenkbäume: Stadt Weimar setzt 10.000 Euro Belohnung zur Ergreifung der
Täter/innen aus❗

Nach der gestern bekannt gewordenen Schändung von sieben Gedenkbäumen zur Erinnerung an NS-Opfer auf dem Ettersberg hat die Stadt Weimar

➡️ eine Belohnung von 10.000 Euro zur Ergreifung der Täter/innen ausgesetzt.

➡️ Sachdienliche Hinweise sind an die Polizeiinspektion Weimar zu richten.

„Dieser barbarische und feige Zerstörungsakt darf nicht ohne Konsequenzen für diejenigen bleiben, die ihn verübt haben. Die Stadt Weimar wird zusätzlich zum ausgesetzten Belohnungsgeld auch bei der Beschaffung und Pflanzung von Ersatzbäumen unterstützen“, versicherte Oberbürgermeister Peter Kleine.

Die Bäume waren 2015 im Rahmen des Projektes „1.000 Buchen“ in der Nähe des Obelisken gepflanzt worden. Jeder Baum erhielt eine Tafel im Gedenken an unterschiedliche Opfergruppen – unter anderem Kinder – oder auch an einzelne Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald. Auch Angehörige waren damals vor Ort. Die Gedenkbäume werden seit 1999 entlang der Todesmarschroute aus Buchenwald gepflanzt. Schon 2019 und 2020 hatte es Anschläge gegeben.

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